Mit Werten führen

Der Begriff der Verantwortung wird meist dann bemüht, wenn es darum geht, sie jemanden in die Schuhe zu schieben oder ein Schuldiger für Misserfolg gesucht wird. Doch der Umstand, Verantwortung für Handlungen oder Entscheidungen zu tragen, dafür angreifbar oder haftbar gemacht zu werden, ist nur die kausale, passive Facette des Begriffs. Darüber hinaus tragen wir alle eine gewisse, aktive Rollenverantwortung im Hinblick auf unsere zu erfüllende Aufgabe. Ob als Eltern, als Teil einer Mannschaft – und insbesondere als Führungskraft. Die zugrunde liegenden Werte, Vorstellungen und Ideale müssen auf allgemein gültigen Normen fußen, um für alle Beteiligten relevant zu sein. Es geht weniger darum, dass wir Verantwortung übernehmen, als darum, wie wir es tun. Führungskräfte in Unternehmen müssen ihre Handlungen an den Reaktionen von Mitarbeitern, aber auch der nächsthöheren Instanz und anderen Stakeholdern messen lassen. Und last but not least auch an persönlicher Eigenverantwortung. Bei jedem Problem entscheiden wir, welche Schritte wir mit uns selbst und unserem Gewissen vereinbaren können und als vertretbar empfinden und welche nicht. Je einflussreicher unsere berufliche Position, umso größer die Tragweite unserer Entscheidungen. Damit gewissenhaft umzugehen und nicht der Macht der Verantwortung zu unterliegen, ist eine der größten Herausforderungen, die Führungskräfte heute zu bewältigen haben.

Veröffentlicht am: 7. November 2012