Australien – „The happy nation!“ Auch fürs Business

Photo by DAVID ILIFF. License: CC-BY-SA 3.0

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Wenn Deutsche an Australien denken, dann meist ans Outback, an Strände, das Great Barrier Reef, Haie, Schlangen, Krokodile und Kängurus. Ich wurde in Deutschland sogar schon mal gefragt, ob in Australien die Straßen gepflastert sind und wir Internet haben. Also richtig „down under“ sind. Aber denken Deutsche bei Australien an Business? Eher weniger. Dabei ist Australien in der Liste der wirtschaftstärksten Länder der Erde auf Rang 12 (Deutschland 4), nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf sogar Nr. 5, und im OECD „Better Life Index“ ist Australien Gesamt-Spitzenreiter. Australier sind also die Glücklichsten und Zufriedensten der Welt bei hohem Wohlstand. Deutsche sind in dem Ranking eher nur „mittelglücklich”. Also ein Grund, einmal nachzuforschen, wie es denn ist, das Geschäftsleben und die Geschäftskultur in Australien. Vielleicht kann man ja doch ins Geschäft kommen mit den Aussies. Viele Deutsche Unternehmen tun dies seit geraumer Zeit, z.B. in der Bergbautechnologie und der Medizintechnik. Auf den ersten Blick erscheint Australien die gleiche Geschäftskultur zu haben wie andere westliche Kulturen, vor allem wie die angelsächsischen. Aber es gibt feine, bedeutsame Unterschiede, die man berücksichtigen muss, wenn man mit Australiern ins Geschäft kommt. So ist Australien nach den USA die individualistischste Kultur nach Geert Hofstede’s Kulturdimensionen. Das heißt, die Verantwortung liegt stets bei Einzelpersonen, denen Erfolg, aber auch Misserfolg zugeschrieben wird. Da Australien auch bei den Dimensionen Ungewissheitsvermeidung und Machtdistanz nach westlichen Maßstäben eher hoch anzusiedeln ist, kann dies zu zum Teil schwierigen und langen Entscheidungsprozessen und zu Risikoaversion führen. Um in Verhandlungen Kauf- oder Investitionsentscheidungen nachhaltig zu beeinflussen und auch zu beflügeln, sollte man sich auf sehr viele absichernde Fragen nach Referenzen, Beispielprojekten, Belegen, Zertifikaten, Studien etc. vorbereiten.

Veröffentlicht am: 9. September 2013